Segelbücher für Frauen der anderen Art, must have! Teil II  (Gedanken zu Frauensegelkursen)

Inhaltsverzeichnis (Empfehlung zur Lesereihenfolge)

  1. Wer ist Hocipoci?
  2. Es begann schleichend in mein Bewusstsein zu kriechen. Ich muss richtig Segeln lernen!
  3. Strategie YouTube „Segeln für Anfänger“
  4. Weltumsegler zum Anfassen mit Patreon, Freunde klären mich auf
  5. Motivation zum Segeln mit SV Delos
  6. Das perfekte Hafenmanöver, Anlegen Bug voraus in der Box
  7. Die Yacht, was moderne „Bordfrauen“ unbedingt auch lesen sollten
  8. Das Erste Mal mit zwei verdeckten Ermittlern
  9. Segelbücher für Frauen der anderen Art, must have!(Teil 1)
  10. Segelbücher für Frauen der anderen Art, must have! ( Teil 2)

Jedenfalls wurde mir von unserem Helfer dringend empfohlen doch einen Segelkurs nur für Frauen zu machen. Seine Frau hätte das auch schon zweimal getan und das hätte dann doch schon zu Verbesserungen geführt. -Welche blieb offen-.

Für den Tipp bedankte ich mich, auch wenn ich nicht vorhatte, meine wenige Freizeit statt mit meinem Mann mit anderen Frauen zu verbringen.

Frauensegelkurse gibt es viele.

Mit männlichem Skipper oder weiblichen Skippern und Yoga, Pilates und sonst was dabei, neben Hafenmanövern und Allem in der Praxis. Auf kleinen und großen Booten und in unterschiedlichen Revieren. Mit Prüfung und ohne und immer wird betont ganz ohne Druck.

Kann man machen, aber so richtig dolle scheint es der Dame unseres herangeeilten Helfers doch irgendwie nicht geholfen zu haben.

Wie auch, wenn sie nur mit anderen Frauen trainiert hat. Sich viel Wissen und neue Fertigkeiten anzueignen bedeutet ja nicht, dass die Abstimmung in einer anderen Crewkonstellation, nämlich mit eigenem Partner, auch klappt.

Na gut die 2. Frau ist noch da und möglicherweise die 1. nicht nur wegen ihrer mangelnden Segelbegeisterung „ausgetauscht“ worden.

Den Vorsprung meines Skippers an Segelerfahrung und Wissen könnte ich nie und nimmer durch ein oder zwei und auch nicht fünf Segelkurse aufholen. Außerdem wären wir bei einem Kursus ja auch viele Teilnehmer und das wäre kein Training für die „Zweisamkeit“ an Bord.

Nicht nur im Netz habe ich mich über Segelkurse informiert.

Ich habe auch das Segelschulschiff vom ADAC, die Yacht „Chaka“, bei uns im Hafen mit einer gemischten Crew erlebt.

Es war schon beeindruckend wie der Skipper beim Anlegemanöver einen Schritt nach dem anderen erklärte. Die Crew war auch deutlich mehr als zwei und die Teilnehmer wurden an alle möglichen Positionen verteilt, jeder Einzelne mit klaren Aufgaben beim Anlegen beauftragt. Keiner musste Multitasking machen.

Ein Schritt nach dem Anderen und trotzdem waren alle furchtbar aufgeregt beim Anlegen. So wirkten sie jedenfalls, während ich sie beobachtete und versuchte mir bei den Ansagen die auf dem Schulschiff getätigt wurden etwas abzuschauen.

Es war tatsächlich ein Ausbildungstörn, wie sie uns später erzählten und alle wollten eine Woche später ihre Prüfung zum Sportbootführerschein See machen.

Ein Herr, der an diesem Tag den Anleger gefahren war, erklärte mir auf meine Frage hin, ob das mit der Prüfung denn nach einer Woche schon gehen könne, -natürlich nicht!

Sie hätten alle schon mehr oder weniger lange andere Segelerfahrungen aufzuweisen!

Vielleicht hätte ich nicht sagen sollen, dass ich Anfänger bin und mal wissen wollte, wie das so ist mit dem Kurs. Da fühlte er sich mir gegenüber gleich wie ein „Schon Alles-Könner“ und führte sich auch entsprechend wenig charmant auf. Den jungen geduldigen Segellehrer kriegte ich nicht auf einen Schnack zu fassen. Das wäre ja mal aus meiner Sicht spannend gewesen, was der findet, warum die Hafenmanöver immer so aufregend sind und welchen Mehrwert gleichgeschlechtliche Segelkurse haben.

Als sie am nächsten Tag losfuhren waren wir gerade am lecker Essen und ich rief ihnen beim Ablegen mit vollem Mund rüber : „Da hängt noch ein Fender raus und gute Fahrt und viel Glück für die Prüfung“, gerade noch rechtzeitig bevor sie die Pfähle passierten…

Also Segelkurse sind bestimmt toll zum Lernen unter der Voraussetzung, man hat kein eigenes Boot und keinen der sich auskennt und verbringt gerne Zeit mit fremden Menschen. Zumindest kann man sich auf dem eigenen Boot die Menschen aussuchen bzw. stehen die fest.

Bei einem Segelkurs kann man die Crewzusammensetzung überhaupt nicht beeinflussen. Höchstens in Hinblick auf weiblich, männlich oder gemischt, also Frauensegelkurs, Segelkurs überhaupt oder Managerkurs. So scheinen die Dinge zu liegen. Trotzdem kann man auch viele Gründe für einen Segelkurs finden und wenn sich alle irgendwie auch eingestehen, dass sie noch zu lernen haben und lernen wollen, dann kann man sich auch sicher dabei wohlfühlen.

Das Wohlbefinden von Skipper und Crew hängt aber nach einer Vielzahl von Aussagen von Profis nicht unbedingt vom Wissensstand bei der Bootsführung ab.

Der Robert von der Yachtschule Eichler (Worauf solltet ihr bei der Zusammenstellung einer Crew achten Teil 4) regt an zum Beispiel bei Kursen zum Erwerb eines „Bootsscheines“ Paare die in einer Beziehung leben unbedingt zu trennen. Weiter führt er aus das Wassersport keine Beziehungsfördernde Sportart sei und es dort die zweithöchste Trennungsquote gebe.

Ich bleibe erstmal bei meinem festen Vorsatz mich von meiner Familie, insbesondere meinem Mann, trainieren zu lassen.

Versuch macht klug und ich nehme den Robert jetzt mal nicht so ernst und gehe nicht davon aus, dass es uns die Ehe kosten könne.

Nach allem, was ich bisher recherchieren konnte sind es die Fähigkeiten des Skippers und zwar nicht nur betreffend die Führung des Bootes, sondern auch die Fähigkeit des Skippers sich empathisch in seine Mannschaftsmitglieder einzufühlen, die eine gute Seemannschaft ausmachen.

Die Fähigkeit und Neigungen jedes Crewmitglieds richtig einzuschätzen betreffend dessen Fähigkeiten und Wünschen und mit dem richtigen Zungenschlag die an Bord erforderten Fähigkeiten zu fördern.

Darauf macht nicht nur der Robert aufmerksam, sondern auch Charterbar (Hast Du das richtige Skipper Mindset?)

Trotzdem habe ich nach dem Tipp zu den Frauensegelkursen gegoogelt was das Regenwetter hergab.

Auch was sich hinter der ADAC Yachtschule verbirgt und was die so alles anbieten sowie Frauensegelkurse und die Bootsgrößen, die Crewzusammenstellung und die Inhalte.

Man soll ja nie Nie sagen!

Das Buch „Hafenkino“ ist jedenfalls sehr zu empfehlen und sogar lehrreich, denn es gibt nicht nur männliche Skipper, sondern auch weibliche Skipper, die irgendwie schrecklich sind. Ganz viele unterschiedliche Segler, manche so ausgeprägt in ihrer Persönlichkeit und ihrem Benehmen, dass sie jeden Noch–Nicht-Segler zum Niemals-Nicht-Segler werden lassen könnten.

„Hafenkino“ lässt einen über die von außen betrachteten lustigen Begebungen, nicht nur belustigt nach dem Lesen zurück, sondern weißt eigentlich konkret darauf hin, was man vermeiden könnte oder sollte.

Ein herrliches Buch und ich habe sofort meiner Freundin der „immer Seekranken“ davon erzählt.

Sie müsse das unbedingt lesen, dabei könne man laut loslachen und nicht nur schmunzeln. Das sei zusätzlich noch ein super Bauchmuskeltraining, ich würde das Lesen von gestern merken.

Tja, ich sag’s ja, sie ist super fit.

Sie hatte es schon und wollte es mir als Überraschung beim nächsten Mal mitbringen. Darüber konnten wir dann gemeinsam lachen.

Auf Nachfrage, ob ihr Skipper die Geschichten auch schon aus der „Yacht“ kannte, verneinte sie. Sie hätte es ihm aber auf den Fahrten zum Boot im Auto vorgelesen. Wir diskutierten über das eine oder andere Kapitel und legten dann höchst amüsiert auf.

Meinem Mann bestellte ich dann nette Grüße von unserer Freundin nach dem Telefonat. Er wollte wissen, warum wir denn so gegackert hätten.

Als ich ihn dann ganz scheinheilig fragte: „Kennst du eigentlich die Kolumne Hafenkino in der Yacht?“, antwortete er nur „welche Kolumne?“. Er kannte sie auch nicht, was mich dann erneut zum Lachen reizte und dann erzählte ich ihm das mit dem Buch und der Kolumne und unseren Freunden.

Offensichtlich haben die Herren Skipper die Yacht auch nicht ganz ausführlich gelesen und deswegen möglicherweise Wichtiges verpasst.

Gerade unter den Aspekten, dass keiner gerne selbst das Hafenkino darbietet und der Skipper immer die Verantwortung trägt, sollten Skipper alle Möglichkeiten der Wissensergänzung nutzen. Denn der Skipper ist rein rechtlich und überhaupt immer schuld.

Als Tipp an Alle: Lest auch die Kolumnen, da kann man was lernen!

Hocipoci.

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