Die Yacht, was moderne „Bordfrauen“ unbedingt auch lesen sollten.

Inhaltsverzeichnis(Empfehlung zur Lesereihenfolge)

  1. Wer ist Hocipoci?
  2. Es begann schleichend in mein Bewusstsein zu kriechen. Ich muss richtig Segeln lernen!
  3. Strategie YouTube „Segeln für Anfänger“
  4. Weltumsegler zum Anfassen mit Patreon, Freunde klären mich auf
  5. Motivation zum Segeln mit SV Delos
  6. Das perfekte Hafenmanöver, Anlegen Bug voraus in der Box
  7. Die Yacht, was moderne „Bordfrauen“ unbedingt auch lesen sollten
  8. Das Erste Mal mit zwei verdeckten Ermittlern
  9. Segelbücher für Frauen der anderen Art, must have!(Teil 1)

Die „Yacht“ ist eine Zeitschrift für Segler, sowie die „Reiterrevue“ für Reiter.

Ich vermeide es das „innen“ mit auszuschreiben, um es nicht unnötig zu verkomplizieren.

Mich persönlich nervt das ganze sprachliche Gendern selber beim Lesen. Ich möchte damit aber niemanden abwerten oder auf die Füße treten.

Für alle die sehr großen Bedenken haben betreffend meiner Ausdrucksform jetzt einmalig ausgeführt:

Die „Yacht“ ist eine Zeitschrift für Menschen die segeln, sowie die „Reiterrevue“ für Menschen die reiten.

In der „Yacht“ steht ganz viel drin und es gibt ganz viele Werbeanzeigen und es gibt Annoncen wer welche Boote verkaufen will und natürlich mehr schlaue und interessante Dinge. Tipps und Tricks werden verraten, für Leute, die sich für dieses Sportsegment interessieren und deren Angehörige. Es gibt nette Impulse sich mit irgendetwas Boots bezogenem zu beschäftigen.

Ich lese und blättere diese 14tägig erscheinende Zeitschrift auch gerne durch, insbesondere wenn ich auf dem Boot bin. Allerdings in der Vergangenheit nicht mit ausreichender Genauigkeit.

Segelreviere werden beschrieben. Wo es besonders schön ist, wird einem mitgeteilt. Was sich in manchen Häfen verändert hat. Man wird informiert, wie man sein Boot besonders glänzend bekommt. Bootspflege und Bootstechnik werden behandelt und neue Yachten vorgestellt. Man kann darüber ein bisschen ins Träumern kommen.

Besonders vorteilhaft an dieser Zeitschrift ist – so finde ich – sie baut keinen Druck auf, im Gegensatz zu sogenannten Frauenzeitschriften mit Frauennamen.

Bei vorstehend genannten Zeitschriften hat man hinterher, ich jedenfalls, immer ein gewisses Unwohlsein. Mich stressen die Inhalte, weil ich immer das Gefühl bekomme, ich müsste ganz viel tun, aber tue das nicht.

Und wann soll ich das überhaupt noch zeitlich unterbringen?

Fast tägliche Programme für alle möglichen Zonen am Körper soll man machen. Die 15 Minuten Routine für die Handpflege und die neuesten 10 Minuten Tipps für einen knackigen Po, ohne die 5 Minuten Armübungen dreimal wöchentlich  nicht zu vergessen, die gegen unschöne Winkearme helfen sollen, oder die Pflege des Halses usw. oder natürlich die Detoxkur die zwingend nun gemacht hätte sein müssen und irgendwas noch für mentale Power……

Mein Eindruck von den Zeitschriften mit Frauennamen, macht man das alles nicht, besteht eine große Gefahr für das innere Gleichgewicht und das äußere Erscheinungsbild.

Die Prognose für die Frau, insbesondere aber für mich, sieht dann düster aus. Möglicherweise steht dann das große „Refit“ der Frau schon an. Entweder können kleine invasive Maßnahmen noch helfen oder man hat den Zeitpunkt verpasst und ein „Abwracken“ ist nur noch zu verhindern durch einen längeren Privatklinikaufenthalt. Entsprechende Annoncen findet man dazu im Anzeigenteil.

Drei solche Zeitschriften durchgeblättert beim Arzt im Wartezimmer ist ähnlich frustrierend wie eine Wurzelbehandlung. Ich würde jedem Arzt empfehlen stattdessen eine andere Zeitschrift den Wartenden vorzulegen.

Komme ich doch lieber zurück auf die schöne Zeitschrift „Yacht“, die auch digital zu bekommen ist. YachtTV gibt es übrigens auch auf Youtube.

Also, die Yacht ist insgesamt tatsächlich für alle Menschen und macht den Leser weder direkt noch indirekt verzweifelt. Sehr vielseitig und positiv auch für den „Noch Nicht Segler“ und es gibt auch eine sehr lustige Kolumne ab und an. Die Yacht hat für den geneigten Laien massenhaft Aha-Effekte.

Mit meinem Göttergatten konnte ich mich einigen, dass ich unsere Yacht Sammlung in Papier Form ab dem Jahr 2011 bis zu dem Jahr 2018 reduzieren könnte und somit den „FlyLady“ Prinzipen folgend, der Altpapierentsorgung nach Durchsicht zuführen durfte.

Meinem Plan folgend würde ich, alles was mich das Segeln vermeintlich besser begreifen lassen würde rausreißen und in einen Ordner packen, um darauf zurückgreifen zu können. Das strukturierte Sortieren würde mir helfen Wege zu finden mich mit meinen einzelnen „Sorgenpunkten“ auseinanderzusetzen und mir den Zugang zum Skippern erleichtern.

Gleich lesen war nicht, sonst würde ich ja nie zur Entsorgung des Altpapieres kommen und mich wieder als „LAHM“ outen.

Ich nahm mir daher alles ab 2011 vor und riss die Seiten heraus, die ich für mich als besonders wertvoll ansah und die auf keinen Fall im Altpapier landen durften. Noch immer beeinflusst durch die SVDelos interessierte mich tatsächlich auch, wie man so manches heil macht oder improvisiert und wie manches funktioniert, insbesondere, wenn es der Sicherheit dient.

Ebenso sammelte ich Informationen zu Scheinen – weil Deutschland ist ein „Zettelland“ – und auch Hinweise auf besonders kluge Bücher für den Segelinteressierten sowie auch Hinweise auf Geschenke für Segler wurden akribisch gesammelt. Manöveranleitungen und Putztipps.  All diese schönen Artikel landeten in einem extra schönen DINA4 Ordner.

Ich fühlte mich schon durch diese Sammlung nach Überschriften beflügelt. Ich war auf dem richtigen Weg, der Ordner voll!

Tatsächlich fand ich den Input, den ich aus den einzelnen Artikeln gewinnen konnte, weit besser als den in der „Reiterrevue“. Das mag daran liegen, dass ich vom Segeln eben eigentlich nichts verstehe und so durch die komprimierten Artikel den Eindruck gewann, einen horrenden Wissenserwerb zu haben.

Eine meiner Sorgen war ja immer, man macht das Boot beim Anlegen kaputt oder es passieren andere schlimme Dinge auf offener See.

Mir würde es niemals, wirklich niemals, passieren Baden zu gehen ohne die Badeleiter runter zu lassen und ein langes Seil mit Fender dran im Wasser schwimmen zu haben.

Niemals!

Hat außer mir noch jemand open water gesehen, der weiß was ich meine.

Insofern legte ich in meinem Ordner einen Sammelbereich von Berichten über „Wie besteige ich eine Rettungsinsel“ „Wie funke ich im Notfall“ „Welches ist die beste automatische Rettungsweste im Detail“ und all solche Kleinigkeiten zusammen.  Badeleiter war auch schon Thema.

Hierbei stellte ich fest, dass über Jahre bei dem Thema „ein Loch im Boot“ immer wieder dasselbe Foto in der Yacht verwandt wurde.

Tja, wenn man ein richtig aufmerksamer Konsument ist, dann sieht man das. Aber ich deute das mal als gutes Zeichen, das es einfach nicht so viele schöne Lochfotos gibt.

Der Test der Lenzpumpen interessierte mich magisch und welche Maßnahmen und Mittel geeignet wären ein Loch im Boot zu stopfen.

Es war ein herrliches Stöberumfeld. Fragen über Fragen! Antworten führten zu neuen Fragen.

In der Ausgabe 12/2014 wurde sehr informativ beschrieben, mit welchen Mitteln sich Lecks bekämpfen lassen und welche sinnvollen vorbereiteten Lösungen auf dem Markt 2014 vorhanden waren.

Dass man sein Boot nicht nur kaputt machen kann, wenn man gegen den Steg oder andere Boote fährt, sondern auch viele andere Dinge ein Boot Leck schlagen lassen können, hatte ich schon in dem Film „All is lost“ gesehen.

Da hatte Robert Redford als Einhand-Segler einen Zusammenstoß mit einem treibenden Container und bastelte danach dann ziemlich tiefenentspannt an seinem Boot herum. Den Film fand ich toll, mein Mann ebenso, die Kinder auch.

Wenn Freundinnen mir früher gesagt hatten, nachdem sie den Film „der Pferdeflüsterer“ gesehen hatten, dass Robert Redford ein Mann sei, den sie nie von der Bettkante stoßen würden, dachte ich immer die hätten Gehirnfrost oder eine andere Form von Irrsinn.

Nach „All is lost“ gelangte ich  zu der Auffassung, dass ich mich zumindest auch mit Robert Redford auf ein Boot begeben würde bzw. er hatte sich in dem Film zumindest als Mitglied der Familiencrew qualifiziert.

Das ist ein wirkliches Kompliment meinerseits an Robert Redford und für seine extrem gute schauspielerische Leistung in dem Film als Bootsexperte. Kann man auch als Noch- Nicht -Segler gut gucken.

Nach den Infos aus der Yacht hatte ich daher vielerlei mehr zu Fragen und mehr zu erkunden beim eigenen Boot.

So wie die Crew auf der SVDELOS immer Todo Listen gemacht hatten mit gelben Zetteln, bekam mein Notizbuch viele Einzelthemen mit Anmerkungen und Stichwörtern auf etlichen Seiten. Für meinen Mann erstellte ich gesondert einen Fragenkatalog für die nächste Zeit auf dem Boot, um bloß nichts zu vergessen. .

Mein Göttergatte wurde beim nächsten Bootsbesuch gelöchert. Ich wollte genau wissen, haben wir ein vollständiges Leckabdichtungssegment an Bord, und wenn ja wo? Neben den ganzen Lenzpumpen wollte ich auch wissen, wo sind neben dem Knopf für das automatische Pumpen, die Stöckchen, die man in die Handpumpen stecken muss und wo sind diese Handpumpen überhaupt, damit ich mechanisch bei Wassereintritt  Wasser rauspumpen könnte?

Als Input hatte ich ebenfalls mitgenommen, dass es wichtig sei nicht in Panik zu verfallen, sondern bei Wasser im Boot zu analysieren, ob es sich um einen Wassereinbruch von außen, also Salzwasser, handelt, oder um Süßwasser.

Hier sollte die Geschmacksprobe Beruhigung bringen, denn ein Süßwassereintritt an nicht dafür vorgesehener Stelle ist weniger dramatisch als wenn von außen Wasser in das Boot läuft. Ja, da könne man sich fast entspannen und auf die Suche nach defekten Seeventilen und Schläuchen gehen.

Nachdem mir mein Traummann, die von mir gewünschten Örtlichkeiten, das Equipment und die mir für den Notfall vorgesehene Lagerstätte gezeigt hatte, war ich schon mal ganz schön zufrieden.

Ich hatte für mein Sicherheitsbedürfnis einiges getan und einiges Neues stand dank der Yacht auf dem „haben wollen“ Plan.

Dennoch blieb auf meiner To Do Liste gleich im Rahmen der Sicherheit einiges zu tun.

Die automatische Pumpe, die sich per Knopfdruck im Salon – so nennt man den Teil vom Boot, wo man drinnen rumsitzen kann – betätigen lässt, hatte mein Mann mir frei gelegt und ich sah auf den ersten Blick, dass es nicht so einfach sein würde, das Ostseewasser von Trinkwasser zu unterscheiden, wenn denn da unten Wasser schwappen würde.

Der Riffelschlauch an der Pumpe war total dreckig und wie sollten dann meine Geschmacksknospen, in meiner Panik bei Wasser im Boot, das dort vorhandene Wasser vom Süßwasser unterscheiden.

Der schmierige Film auf dem Riffelschlauch würde jedwede Geschmacksprobe verderben und womöglich würde ich hinterher krank werden, weil ich verseuchtes Wasser zu mir genommen habe, um den Ursprung des Wassers festzustellen.

Folglich war wichtig zur Sicherheit diesen Bereich schön sauber zu halten.

Da konnte ich lässig problemlos zu beitragen hatte ich doch während meines Studiums die Moneten fürs Studium und für meine Weltreise unter Anderem in einer Gebäudereinigung verdient.

Tatsächlich habe ich zwei Stunden benötigt, um den Riffelschlauch an der Pumpe und den umgebenen Bereich so zu putzen, dass ich die besten Voraussetzungen dafür geschaffen habe, auch ohne Sommelier Ausbildung die „Tropfen“ unterscheiden zu können.

Yacht sei Dank!

Dass was ich in den Jahrgängen zum Thema „Segeln zu zweit“ gefunden habe, war allerdings nicht ganz so befriedigend.

Ich wollte ja nicht ein Dauerlieger mit Hochsicherheitstrakt und Befähigung zum „Winner of  Putzi“ werden, sondern ein kundiger Mitsegler für meinen Mann. Um aber zum Segeln zu kommen musste das Thema Anlegen und Ablegen in der Theorie zumindest voll erschlossen werden und von mir verinnerlicht. Auf dem Wasser könnte man sich dann zu einem späteren Zeitpunkt dem Segel setzen widmen.

Also für meinen ursprünglichen Suchauftrag war nicht ganz soviel dabei.

Lediglich drei Artikel habe ich passend gefunden, nämlich „Solo ohne Sorgen“ aus Nummer 20/2015, „15 Tipps für bessere Hafenmanöver“ in 04/2016 passten so richtig in mein Beuteschema und „geteilte Arbeit, doppelte Freude“in 13/2014

Lars Bolle, der Autor des letztgenannten Artikels, teilte offensichtlich meine Meinung, dass es nicht problemfrei ist zu zweit zu segeln und gab nun Tipps für das Segeln zu zweit.

Auch er meinte, dass je kleiner die Crew, Ausfälle schlecht unterwegs kompensiert werden könnten. Mein Reden!

Nur das Fendergirl und den Smutje zu machen, lädt dem Skipper die ganze Verantwortung alleine auf und in einem tatsächlich, möglicherweise auftretendem Notfall ist bei absoluter Ahnungslosigkeit vom Fendergirl nichts zu erwarten.

So geht das eben nicht zu zweit. Lars Bolle spricht mir da aus der Seele.

Was ist, wenn der Skipper ein Fischbrötchen nicht vertragen hat und mitten auf dem Wasser anhaltende Kotzeritis kriegt und dass dann noch bei plötzlich auffrischendem Wind?

Das ist ja nur ein harmloses Beispiel.

Was würde mir Lars Bolle nun an klugen Ratschlägen mitgeben?

Eine gute Vorbereitung ist Gold wert.

Essen für die gute Laune und ggf. für schlechtes Wetter vorbereiten, damit immer was da ist.

Das kann ich super! Ich liebe es, wenn immer lecker Essen da ist. Liebe geht eben auch durch den Magen.

Planung des anstehenden Segeltages, um Überforderung der Crew Mitglieder zu vermeiden und Wünsche, wie z.B. spezielle Landausflüge etc. oder etwas anderes ausreichend berücksichtigen.

Da war ich begeistert. Ich durfte immer sagen wo wir hinsegeln wollen und was wir da machen könnten.  Allerdings ist der Wind nicht so mein Freund wie der Weihnachtsmann, der spielt einfach frech nicht immer so mit, den Wind meine ich. Am Weihnachtsmann gibt es absolut nichts zu kritisieren!

Körperlich anstrengendere Aufgaben sollte das kräftigere Crew Mitglied übernehmen und das körperlich weniger kräftige Crew Mitglied, sollte steuern.

Huch, da wurde mir klar, ich würde Steuern lernen müssen. Denn tatsächlich sind die Leinen, die zum Festmachen genutzt werden echt ganz schön schwer.

Nicht schreien, sondern eine Zeichensprache abmachen, damit kein Stress aufkommt. Geschrien wurde bisher noch nie bei uns. Finde ich auf anderen Booten im Hafen immer furchtbar und würde, wenn ich so angebrüllt werden würde sofort aussteigen wollen. Das doch überhaupt nicht spaßig!

Beidrehen auf dem Wasser üben, weil es ein einfaches Manöver sei, um Ruhe auf dem Wasser zu haben und notwendige Dinge oder Entspannungsphasen zeitlich unproblematisch einbauen zu können.

Das müsste von mir auch gesondert erforscht werden was man da macht. Kann mir unter dem Manöver „Beidrehen“ nun noch gar nichts vorstellen.

Lars Bolle mach da mal was für die Theorie, bitte schön!

Den Punkt Anlegen, griff er auch auf und bezeichnete ihn als Manöver mit dem größten Stressfaktor. Der geschickte Leineneinsatz wurde hervorgehoben mit Mittelspring oder Vorspring. Ideal sei eine Mittelspring, die von der breitesten Stelle der Yacht aus über den Pfahl gelegt wird. Die Spring würde dann über die Klampe zum Steuermann zurückgeführt werden und er, der Steuermann, dann mit der Maschine eindampfen und der Bug so vor dem Verdriften sichern.

Aha?  Okay, das hörte sich grundsätzlich gut an und was zeigten die Bilder dazu?

Man muss ja erstmal begreifen, wie das dann im Detail auszusehen hat, wenn man die Fachbegriffe aneinanderreiht.

Frau steht erwartungsvoll bei der Anfahrt auf die Box in der Höhe der breitesten Stelle vom Boot. Sie hat ein Tau in der Hand und visiert den Pfahl – der Heckpfahl werden soll – konzentriert an.

Auf dem nächsten Bild ist der Pfahl dann auf ihrer Höhe und sie legt das Seil über den Pfahl.

Danach folgt ein Bild, wo sie mit dem Bootshaken auf der Seite, nachdem sie auch schon den Pfahl auf der Seite belegt hat, an einer Boxenleine Verbindung hält

Im abschließenden Bild liegt das Boot mit der „Nase“ am Steg und sie krabbelt auf den Steg rüber.

Die Bildergeschichte konnte bedauerlicherweise meinen Gedankengang nicht lückenlos auffüllen, aber „Häppchen“ im Erkenntnisgewinn gaben sie schon her.

Dann würde vielleicht der Rest an fehlenden Bildern und Informationen durch den folgenden Artikel aus 04/2016 ausgefüllt werden. Unter dem Themenpunkt in der Ausgabe der Yacht „Seemannschaft: 15 Tipps für bessere Hafenmanöver“ würde ich bestimmt fündig werden.

Der Untertitel „weniger Stress beim Ab- und Anlegen mit kleiner Crew“ war vielversprechend. Lars Bolle als Autor war wieder für diesen Artikel verantwortlich. Ich stürzte mich auf sein verschriftlichest Wissen.

Erster Punkt war: Eigenschaften der Yacht testen, durch Aufstoppen, Rückwärtsfahren und Vollkreis fahren. Dies seien große Erkenntnisquellen für die Manövrierfähigkeit einer Yacht.

Das speicherte ich für mich und meine zukünftigen Steuerübungen mit Motor auf See erstmal ab.

Fender vorbereiten war auch ein Thema.

Aber richtig! Sie nämlich so an die Reling zu binden und an Deck zu legen, dass ein Fußtritt reicht, um sie an die richtige Stelle außen an das Boot zu kicken.

Dann muss die Leine des Fenders außen an der Reling, ausgehend von dem innen auf dem Deck liegenden Fender, nach oben laufend angeknotet werden. Nix ist mehr mit Fender nach Außen halten, über die Reling hängen lassen und ihn optimal der Höhe nach an dem obersten Relingdraht anzuknüpfen und ihn dann, sowie er festgemacht ist, von außen aus seiner probehängenden Position über die Reling wieder in das Boot reinzuholen.

Dass muss man sein lassen! Dann klappt das nämlich nicht, mit dem einfach rauskicken, sondern man ist genötigt den Fender in beide Hände zu nehmen und ihn nach Außen über die Reling zu hängen. Diesen Zeitverlust sollte man sich beim Anlegemanöver sparen.

Also man macht alles wie immer und zieht den angepassten Fender dann unter der Reling durch wieder ins Boot. Dann ist es perfekt! Ein Tritt reicht!

Unter Tipp 7 kam dann, dass man beim Anlegen an der breitesten Stelle des Bootes die Leinen über den Pfahl legen soll. Da war ich dann ein bisschen enttäuscht, denn die auf dem Bild abgebildete Dame, kannte ich ja schon aus dem letzten Artikel.

Gut fand ich aber den Hinweis, dass an den Wanten die modernen Boote annähernd am breitesten sind, also man zum Leinen festmachen nicht so lange Arme braucht und sich außerdem selber an den Wanten (die Stahlseile, die seitlich vom Boot nach oben zum Mast gehen) sichern und festhalten kann.

Ich war trotz des sparsamen und mir bekannten Bildmaterials versöhnt.

Besonders als dann unter Punkt 10 die Nutzung der Mittelspring super in Bild und Wort kurz und knackig erläutert wurde.

Es gab dann unter Punkt 14 noch den Hinweis, wie man sicher erkennen kann – wenn man es sonst nicht so genau merkt – woher der Wind kommt. Nämlich, wenn man den Verklicker (Windrichtungsanzeiger auf dem Mast, sieht aus wie ein Pfeil) kurz anguckt.

Dieses kleine wichtige Teil zeigt immer exakt an, welches die Luvseite ist, also die Seite, aus der der Wind kommt. Das ist eben Luv und das Ende vom Pfeil, sozusagen der Pfeilpuschel, sagt uns da ist Lee, also die windabgewandte Seite.

Wer keine Fachbegriffe in seinem Gehirn abspeichern möchte, kann sich auch damit behelfen: „Wo die Spitze hinzeigt, gehören die Leinen raus.“ Herr Dwersteg hatte dies ja schon ausführlicher zu seinem grafischen Anlegemanöver dargestellt.

Einen tollen Buchtipp bekam man auch noch auf den Weg „Hafenmanöver Schritt für Schritt“. Dies landete dann gleich auf meiner Buchwunschliste, bzw. nahm ich mir vor, es ggf. für den Fall, dass ich in meinem Projekt „vom Fendergirl zum Skipper“ nicht mehr vorankäme, sofort anzuschaffen.

Nun fühlte ich mich befähigt mein etwas sortierteres Kopfkino, betreffend des Anlegens unseres Bootes in unserer Box mit meinen drei Segelbegeisterten näher zu besprechen.

Das ungute Gefühl, alles einfach doof in der Praxis falsch zu machen und hysterisch über das Boot zu stolpern, hatte ich jetzt nicht mehr.

Es war Zeit zu reden und zu hoffen, dass vielleicht eines der Kinder oder am besten beide, als Beobachter und Notfallhelfer die anstehenden Handgriffe in der Praxis unterstützen könnten.

Danach könnte die Crew Verbesserungsmöglichkeiten erarbeiten und ausprobieren

Ich war vorbereitet.

Ein tolles experimentierfreudiges Segelwochenende stand an. Mein Unbehagen hatte sich erheblich verflüchtigt und ich freute mich.

„Yacht“ und Lars Bolle herzlichen Dank.

Hocipoci

2 Kommentare zu „Die Yacht, was moderne „Bordfrauen“ unbedingt auch lesen sollten.

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