Wer ist HociPoci?

Inhaltsverzeichnis/(Empfehlung zur Lesereihenfolge)

  1. Wer ist Hocipoci?
  2. Es begann schleichend in mein Bewusstsein zu kriechen. Ich muss richtig Segeln lernen!
  3. Strategie YouTube „Segeln für Anfänger“
  4. Weltumsegler zum Anfassen mit Patreon, Freunde klären mich auf
  5. Motivation zum Segeln mit SV Delos
  6. Das perfekte Hafenmanöver, Anlegen Bug voraus in der Box
  7. Die Yacht, was moderne „Bordfrauen“ unbedingt auch lesen sollten
  8. Das Erste Mal mit zwei verdeckten Ermittlern
  9. Segelbücher für Frauen der anderen Art, must have!(Teil 1)

Ich bin weiblich, ein Fendergirl, Jahrgang 1965, das heißt, in diesem Jahr werde ich 56. Berufstätig bin ich auch, selbstständig in überwiegend sitzender und redender Tätigkeit.

Meine technischen Kenntnisse und mein Verständnis für Physik gehen gen Null und sind für meinen Beruf auch nicht wesentlich.

Meine Familie besteht aus zwei tollen Söhnen und einem tollen Ehemann, der auch Vater der Kinder ist. Wir sind schon ewig zusammen und die silberne Hochzeit ist auch schon ein bisschen her. Mein Mann – im Gegensatz zu mir – ist eher technisch affin und die Kinder kommen da ganz nach ihm. Daher studieren die Beiden auch was Technisches und wohnen studienbedingt nicht mehr zu Hause. Ich liebe meinen Mann und meine Kinder.

Mein Mann liebt mich, seine Kinder und sein Boot.

Hört sich doch Alles gut an oder?

Das denkt man vielleicht, aber ich will, dass es auch so gut bleibt!

Da sich das Leben ständig ändert, sehe ich mich nun einer großen Herausforderung gegenüber. Jahrelang habe ich mich auf den immer größer werdenden Segelbooten in der Ostsee herum kutschern lassen. Habe gekocht, gelesen, geschlafen und im Hafen war ich das Fendergirl. Anderem war ich nicht wirklich aufgeschlossen. Das Boot kam immer sicher von einem Hafen in den Anderen.

Ich sagte ja bereits, dass die Jungs Einiges von ihrem Vater haben und dazu gehört auch väterlicherseits das Seglergen. Mein Mann und die Kinder sind eine eingespielte Top Crew, die sich ohne viele Wörter auf dem Boot verstehen. Es beeindruckt mich immer wieder und gibt mir eine gewisse Sicherheit. Ich hatte insoweit Spaß, als dass es mir immer Spaß bringt Zeit mit ihnen zu verbringen. Außerdem waren sie, soweit Wind und Welle es zuließen sehr rücksichtsvoll und behandelten mich nie als wäre ich ein Störfaktor an Bord, sondern auch als Fendergirl ein wertvolles Crewmitglied.

Ich bin nicht mit Booten groß geworden, sondern mit Pferden.

Als „Pferdemädchen“ bringt mich jedes Ungleichgewicht jedoch in innerliche Aufruhr und dazu kommt noch eine nicht zu unterschätzende Höhenangst. Boote, die schräg im Wasser liegen, während der Wind in das Segel kachelt, beunruhigen mich daher zutiefst.

Bei mir reicht eigentlich schon das leichte Schaukeln des Bootes im Hafen, an einem Nachmittag, um mich bei einem Toilettengang an Land an beiden Seitenwänden festhalten zu müssen, um nicht vom Klo zu fallen. Das Festhalten ist sowohl meinem Sicherheitsbedürfnis als auch meinem Bedürfnis mein Gleichgewicht wieder zu finden geschuldet.

In Schräglage an Bord verabschiedete ich mich ziemlich regelmäßig in die Kajüte, um dort mit allen vorhandenen Decken, mir in der Schräge eine Ebene zu bauen, so dass ich gefühlt wieder relativ waagerecht liege.

Im Cockpit würden sich nur schreckliche Bilder von umkippenden Booten in mein Gehirn fressen und jeden klaren Gedanken vernebeln. Ich habe auch schon mal Zeit auf einem sportlichen Katamaran verbracht und dort Kentererfahrung in jede Richtung gemacht. Sportliche Flugkurven waren da voll Meins. Es entwickelte sich dabei kein Funke von Begeisterung, aber jede Menge blauer Flecke.  

Ich habe es auch schon versucht, bei Schräglage lässig im Cockpit auf dem Boot zu sitzen, aber ich kann das nicht. Statt lässig rum zu lümmeln klammere ich mich völlig verkrampft fest an die Winsch. Als hätte ich einen Komparsenjob als an der Reling Hängender bei dem Film Titanic. Dort hätte ich aktiv mitwirken können. Meine angespannten Gesichtszüge bei diesen Versuchen sind Oskar reif. Mal mehr mal weniger. Ähnliches Verhalten zeige ich auch bei Skiliften, die Höhe halt.

Und jetzt, ja jetzt ist die Top Crew studienbedingt geschrumpft und ich muss mich vom ängstlichen unwissenden Fendergirl zur Seglerin mit Skipperbefähigung entwickeln. Damit wir auch als Zweier Crew gut funktionieren, Spaß und ein gemeinsames Hobby haben. Damit mein Mann weiterhin mich, unsere Kinder und sein Boot liebt.

Also man merkt ich mag stabile Verhältnisse und bin auch bereit mich dafür zu engagieren.

Die Suche nach einer strategischen Vorgehensweise für mich im Internet, in Büchern und in Gesprächen, machte mir deutlich, dass meine „Problembewältigung“ nicht so einfach ist. Man stößt viel mehr ständig auf Menschen, die sich ihren Traum, die unendlichen Weiten der Meere, in den unterschiedlichsten Revieren oder einfach um die Welt, verwirklichen wollen und die sich mit großer Begeisterung auf ihr Segelabenteuer stürzen.

Leider habe ich dieses Seglergen nicht! Sonst würde ich ja gar nicht nach strategischen Lösungsmöglichkeiten suchen müssen. Andererseits habe ich bei meinen Recherchen schon auch festgestellt, dass es auch anderen Menschen so zu gehen scheint wie mir. Daher habe ich mich nach langen Überlegungen entschlossen, meinen persönlichen Weg nicht nur aufzuschreiben, sondern ihn öffentlich zu machen.

Darüber hinaus soll man angeblich erfolgreicher bei seinen Projekten sein, wenn man diese möglichst vielen anderen erzählt. Sich „Leidgenossen“ sucht, um motiviert und fokussiert zu bleiben und um Tipps und Unterstützung zu bekommen und das eigene Projekt zum Erfolg zu führen.

Wird immer angeraten bei Diäten und Sportprojekten oder für die Kombi. Das kann ich dann für mich gleich überprüfen. Da Segeln ein Sport ist mache ich das dann einfach mal.

Wer meinen Weg blöd findet, sollte seine Lebenszeit sparen und keine fiesen Kommentare schreiben. Ich bin sensibel.

Alle anderen Frauen und Männer sind herzlich willkommen mich mit Kommentaren zu begleiten und zu unterstützen. Vielleicht kann der Eine oder die Andere ja auch profitieren.

Danke im Voraus.

Hocipoci

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